Unsere wahre Aufgabe ist glücklich zu sein.
Dalei Lama
Linda war eine junge, moderne Frau, lebte gerne in der Stadt, wollte keine Kinder, denn sie liebte ihre Unabhängigkeit. Sie war mit Udo zusammen. Er lebte auf dem Land, neben seinen Eltern und träumte von einer großen Familie und einem Haus, das er an sein Elternhaus anbauen wollte. Jedem leuchtet ein: das passt nicht. Das wusste auch Linda, aber sie kam nicht von ihm los. War sie mit ihm zusammen, wollte sie nur weg und waren sie getrennt, konnte sie es nicht erwarten ihn wiederzusehen.
Bei der Kausal Aufstellung mussten wir sehr weit zurück gehen, denn es gab ein ganz altes Versprechen, das wir lösen mussten, damit die Bindung aufhörte und Linda, und auch Udo frei waren, ihr Leben unabhängig voneinander zu leben.
Dieses Problem kennen viele Menschen. Und die Ursachen dafür sind vielfältig. Ein Beispiel ist Uta. Sie war ständig verliebt und eine Beziehung löste die andre ab. So wollte sie das nicht mehr, deshalb kam sie zu uns.
In der Kausal Aufstellung fanden wir heraus, dass dieses Muster eine raffinierte Strategie ihres Unterbewusstseins war. Denn, da sie nur Beziehung zu Männern hatte, die sich nicht einlassen wollten oder konnten, brauchte Uta auch sich nicht einzulassen. Das bewahrte sie vor großem Schmerz, den sie in einem Pastlife so schlimm erlebt hatte, und sie dies nie, aber wirklich nie mehr erleben wollte. Erst als sie tief verstanden hatte, dass dieser Schmerz zu einem Ereignis gehört, das schon ganz lange vorbei war, war sie frei und bereit für eine Beziehung im Hier und Jetzt.
Als Judith zu uns kam, war sie ziemlich verzweifelt. Sie war gerade dreißig Jahre alt geworden und hatte noch nie eine Beziehung, sie hatte auch noch nie Sex.
Bei der Kausal Aufstellung kamen wir an ein Leben, wo sie einen Priester liebte und von ihm schwanger wurde. Die Beziehung flog auf. Er wurde weit weg versetzt und sie wurde mit Schimpf und Schande aus dem Dorf gejagt und starb durch einen mysteriösen „Unfall“. Hätte sie nicht Sex mit ihm gehabt, dann wäre das alles nicht passiert. So entstand in ihr der – für ihr Bewusstsein unzugängliche – Glaubenssatz: Wenn ich Sex habe, sterbe ich.
Das waren Michaels erste Worte und beschreiben sein Problem. Denn mit einem Mann zusammen zu leben, der sich jeder Diskussion durch Weggehen entzog, war für seine Frau schwierig. In seiner Aufstellung gingen wir zurück in seine Kindheit. Sein Vater war General bei der Bundeswehr und seinem Befehlston hatte der junge Michael nichts entgegen zu setzten. Seine Strategie war das Verlassen der Situation, das Weggehen. Zur Erklärung: Wir brauchen Muster, um mit unseren Problemen fertig zu werden. Das Blöde ist nur, Muster bleiben, auch wenn man sie nicht mehr braucht. So wie in Michaels Fall.
Zum Glück gibt es Aufstellungen, da dürfen auch Muster gehen. Als Michael die Zusammenhänge verstanden hatte, konnte er seiner Frau erwachsen begegnen.